Die Ohlhäuser-Krippe

In der Leonberger Kirche St. Johannes d. T. steht seit mehr als 60 Jahren in der Weihnachtszeit eine Ohlhäuser Krippe.

Die Krippe in St. Johannes d.T. in Leonberg wurde vom Bildhauer Walter Ohlhäuser (1909 - 2005)  in Mannheim geschaffen. Recherchen von Herrn Dr. Michael Cramer (Heilig Geist Kirche, Stuttgart-Ost) ergaben, dass von Herrn Ohlhäuser noch weitere 35 Krippen im Land Baden-Württemberg vorhanden sind.

Aus dem Schriftverkehr von Herrn Pfarrer Kner sowie seinem Nachfolger Herrn Pfarrer Amann mit Herrn Ohlhäuser geht hervor, dass die Krippe von St. Johannes erstmals zu Weihnachten 1955 zu sehen war. Sie wurde  in den folgenden 12 Jahren von den beiden Pfarrern erweitert, sodass die Krippe heute  aus 31 Figuren (hl. Familie, 3 Könige, Diener, Hirten, Schafe, Kamel, Elefant, Stall usw.) besteht. Die stehenden Figuren, z.B der Josef, sind 50 cm groß. Alle Figuren wurden von Hand individuell gestaltet und die Personen mit Kleidern angezogen. Diese Kleider sind alle noch im Original erhalten. Der Stall besteht aus Holz mit einem Überzug aus Sägemehl und Knochenleim. Auf Grund des schlechten Baumaterials der Nachkriegsjahre war schon 1987 eine Restauration dringend notwendig. Auf Veranlassung von Herrn Pfarrer Stöffelmaier haben zwei Gemeindemitglieder diese Aufgabe übernommen.
Inzwischen wurden mehrmals das Jesuskind und andere Figuren entwendet. In einem Fall konnte aus dem Nachlass des Künstlers das Jesuskind ersetzt werden, die anderen Figuren wurden wieder bei den Tätern gefunden. Nach der großen Innenrenovierung der Kirche bekam die Krippe 2005 einen neuen  Platz  auf der rechten Seite des Kirchenschiffs, daher musste der Unterbau der Krippe neu konzipiert und angefertigt werden. Zu Weihnachten 2008 kam ein bis dahin fehlender Ochse als Ergänzung dazu. 2009 wurde ein Strahler installiert, der eine bessere Ausleuchtung der Krippenszene ermöglicht.

2015 konnte ein erhöhter und stabiler Unterbau für die Krippe erworben werden. Dieser Unterbau bietet nun Platz, die Krippenfiguren szenisch aufzustellen. An Heilig Abend steht links von der Krippe die Gruppe der „drei Weisen aus  dem Morgenland“ mit Sterndeuter und Gefolge auf dem Weg zum „Stall in Bethlehem“. Die Hirten und Musikanten sind bereits angekommen. Am Dreikönigstag stehen die Könige (aus Afrika, China, und Europa) mit ihrem ganzen Gefolge direkt vor dem Stall. Für einen gewissen Schutz der Krippe ist eine Absperrung vorgesehen.

Zum Aufbau und Abbau dieser großen Krippe finden sich jedes Jahr mehrere Gemeindemitglieder, die durch ihren Einsatz den kleinen und großen Kirchenbesuchern die Besichtigung dieses Kunstwerkes ermöglichen.

Stand: Oktober 2017
Text und Fotos: Bernhard Pfau
Recherchen im Kirchenarchiv: Richard Pahl